Felix ist neuer Jugenddelegierter

Ich freue mich total, dass ich als Jugenddelegierter für nachhaltige Entwicklung ausgewählt wurde! Rebecca und ich werden diesen Blog hier in Zukunft regelmäßig bespielen und schreiben, was wir als Jugenddelegierte für nachhaltige Entwicklung machen und was unsere Positionen zu einzelnen Themen sind. Rebecca kennt ihr vielleicht schon etwas besser – sie ist bereits seit einem Jahr Jugenddelegierte. Von mir habt ihr wahrscheinlich noch nichts gehört, daher möchte ich mich mit diesem Blogbeitrag bei euch vorstellen.

Mit wem habt ihr es eigentlich zu tun?
Mein Name ist Felix, ich bin 22 Jahre alt und wohne in Stuttgart. Hier habe ich aber nicht immer schon gewohnt. Geboren und aufgewachsen bin ich in Köln. Nach Stuttgart bin ich vor dreieinhalb Jahren und eher durch Zufall gezogen: Ich wollte ein duales Studium machen und hatte mich dafür bundesweit beworben. In Stuttgart habe ich dann eine Zusage für eine Stelle als dualer Student im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen bei der Netze BW bekommen und bin daraufhin dann hierher gezogen. Entgegen jeglichen Klischees kann man sich auch als Rheinländer im Schwabenländle wohlfühlen – dennoch genieße ich es immer wieder nach Köln zu fahren, um meine Familie und Freund*innen aus der Schule zu besuchen und ein Kölsch zu trinken 🙂
Vor kurzem habe ich dann das duale Studium abgeschlossen. Während sich die meisten meiner Kommiliton*innen sich dafür entschieden haben, voll in den Beruf zu starten, wollte ich noch einmal im Hörsaal Platz nehmen. Seit diesem Semester studiere ich an der Uni Stuttgart Nachhaltige Elektrische Energieversorgung im Master. Hört sich ziemlich spezifisch an? Ist es auch.
Seit der Schulzeit und insbesondere seit dem verheerenden Unglück in Fukushima im Jahr 2011 interessiere ich mich für die Energiewende. Daher wollte ich auch das duale Studium im Kontext der Energiewende machen und konnte während meiner Praxisphasen eben auch viele Bereiche des Energiesektors kennenlernen. Ich bin der Überzeugung, dass ein dekarbonisiertes Energiesystem möglich ist. Wir brauchen den politischen Willen, um die Volkswirtschaften im Allgemeinen und den Energiesektor im Besonderen zu transformieren. Dabei haben wir nicht mehr viel Zeit – das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change – der sogenannte Weltklimarat, in welchem knapp 200 Regierungen vertreten sind) hat jüngst in seinem Sonderbericht aus über 6000 wissenschaftlichen Referenzen berechnet, dass zur Erreichung des 1,5°C-Ziels nur noch rund 420 Gigatonnen CO2 emittiert werden dürfen. Wenn wir so weitermachen, wie bisher, wäre dieses Budget in rund 9 Jahren aufgebraucht.

Die soziale Frage ist noch nicht beantwortet.
Politisch beschäftige mich außerdem mit Armut und Ungleichheit. Hierüber bin ich zu den Jusos gekommen, deren Kreisverband in Stuttgart ich seit rund zwei Jahren vorstehe. Während des dualen Studiums war ich außerdem Jugend- und Auszubildendenvertreter und aktiv in der Geflüchtetenhilfe. Die enormen Ungleichheiten müssen sowohl zwischen als auch innerhalb von Staaten überwunden werden. Neben Umverteilungsmaßnahmen sind hierfür auch gute Bildung, hohe Arbeits- und Sozialstandards und eine wirkliche Gleichstellung der Geschlechter notwendig. Die Umweltfrage ist auch eine soziale Frage: Diejenigen, die den kleinsten Beitrag zum anthropogenen Klimawandel leisten, werden die Auswirkungen am stärksten zu spüren bekommen. Durch unsere Art zu Wirtschaften berauben wir uns unserer eigenen Lebensgrundlage.
Wir sind die erste Generation, die Armut und Ungleichheit überwinden kann und die letzte Generation, die die Chance hat, den Klimawandel abzumildern. Die Weltgemeinschaft hat mit den Sustainable Development Goals (SDGs) wichtige Ziele formuliert, die sie bis 2030 erreichen will. Um diese tatsächlich zu erreichen, brauchen wir eine ambitionierte Umsetzung von vielen einzelnen Maßnahmen und Politiken. Während unserer Amtszeit wollen wir uns mit möglichst vielen Jugendlichen austauschen, die Agenda 2030 noch bekannter machen und versuchen, möglichst viele Mitstreiter*innen für ein besseres Morgen zu finden!

Dadurch, dass es eine rotierende Besetzung des Amtes gibt, ist immer ein*e Jugenddelegierte*r bereits seit einem Jahr dabei, wenn der*die andere einsteigt. Daher konnte mir Rebecca schon ganz viel berichten, Erfahrungen weitergeben und mich in den wichtigsten Punkten briefen. In den nächsten Tagen werde ich mich weiter einarbeiten und ihr werdet bald wieder von uns hören.
Ich hoffe, ihr konntet mich durch diesen Blogbeitrag etwas besser kennenlernen. Bei Fragen könnt ihr euch an mich per Mail an felix.kaminski@dbjr.de wenden.