Hi, mein Name ist Fabian und ich habe am 15. November das Mandat von Felix übernommen. Ich bin wirklich dankbar für die Möglichkeit, mich auf internationaler Ebene als Stimme der Jugend für Nachhaltigkeit einsetzen zu können.
An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an Felix für die tolle Übergabe und auch an meine neue Kollegin Sophia für die sehr gute Einarbeitung. Ich freue mich sehr auf die Zeit als Jugenddelegierter und bin gespannt, welche neuen Erfahrungen und Herausforderungen mich in den nächsten zwei Jahren erwarten.
Ich will diesen Blogeintrag nutzen, um ein bisschen von mir zu erzählen und auch von den Schwerpunkten, die ich in meiner Amtszeit setzen möchte.
Ich bin in einem Randbezirk von Berlin groß geworden. Meine Kindheit und Jugend habe ich viel mit Sport verbracht. Mit ungefähr 17 habe ich dann begonnen mich für Politik zu interessieren. Grund dafür waren die Asylgesetz-Verschärfungen 2014. Gleichzeitig fing ich an, mich in der Geflüchteten- und Obdachlosenhilfe zu engagieren und wirkte bei der Gründung vom Berliner Obdachlosenhilfe e.V. mit. Hier habe ich sehr prägende Erfahrungen gesammelt. Zum einen habe ich die ungerechte Behandlung von vielen Menschen miterlebt aber auch sehr tolle Menschen kennengelernt mit denen ich zusammen für soziale Gerechtigkeit gekämpft habe. Diese Erlebnisse bestimmen noch heute meine politische Einstellung und sind immer noch Motivation für mein Engagement.
Meine schulische Laufbahn lief nicht ganz glatt ab, sodass ich ohne Abitur die Schule verließ. Entmutigt durch verschiedene persönliche Rückschläge beschloss ich, aus meinem Alltag auszubrechen und trampte auf gut Glück und ohne festes Ziel los. Den größten Teil dieses Abenteuers verbrachte ich in Irland. In dieser Zeit konnte ich die große Stadt hinter mir lassen und die Ruhe des Landlebens sehr genießen. Die Herzlichkeit, die ich von den Menschen auf der Reise erfahren durfte hat mir Kraft gegeben und ich fasste neuen Mut, mich wieder in der Gesellschaft einzubringen.
Zurück in Berlin begann ich im September 2016 ein Freiwilliges Ökologische Jahr (FÖJ) beim Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND). Meine Tätigkeiten im Rahmen des FÖJs und die Menschen, mit denen ich in dieser Zeit in Kontakt kam haben mich sehr stark geprägt und rückten Nachhaltigkeits-Themen in den Mittelpunkt meines politischen Engagements. Nach dem FÖJ habe ich die Möglichkeit bekommen, folgenden FÖJ Jahrgänge zu begleiten. Durch Workshops und Seminare, die ich in diesem Rahmen organisiere und durchführe, habe ich meine Freude entdeckt, mit jungen Menschen zu arbeiten und mein Wissen weiterzugeben. Ganz besonders erfüllt mich dabei die (teilweise neu geweckte) Begeisterung und der Tatendrang von den FÖJler:innen für Nachhaltigkeit aktiv zu werden.
Gleichzeitig trieben mich verschiedene Themen immer wieder auf die Straße. Oft ging es hierbei um den Kampf gegen rechtes Gedankengut, Anti-Kapitalismus und Umweltthemen.
Nach dem FÖJ fing ich außerdem an, mich in der BUNDjugend Berlin zu engagieren. Dort hatte ich die Möglichkeit all diese Themen miteinander zu verknüpfen und gemeinsam mit anderen jungen Menschen für eine bessere Zukunft zu kämpfen.
Über ein paar Umwege erlangte ich 2018 meine Fachhochschulreife und fing an, Wirtschaft und Politik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin zu studieren. Das Studium hat mir ein neues Fundament an Wissen eingebracht, welches mein Engagement für die Idee einer Postwachstums-Gesellschaft bestärkt und untermauert. In diesem Zusammenhang habe ich den Austausch mit Kommiliton:innen besonders zu schätzen gelernt, auch und oft gerade weil Meinungen und Sichtweisen zu manchen Themen nicht verschiedener sein könnten.
Mein gesammeltes Wissen und meine Einblicke in verschiedene Netzwerke will ich nutzen, um in meiner Amtszeit so gut wie möglich aus der Perspektive von jungen Menschen auf verschiedenen Ebenen für eine nachhaltigere und gerechtere Welt zu streiten.